Sie wurde als „Oper aller Opern“ bezeichnet und ist ebenso populär wie voller Rätsel: Mozarts „Don Giovanni“. Mit düsteren Akkorden öffnet der Komponist das Tor zur romantischen Oper, welches sich mit der Höllenfahrt des Titelhelden wieder schließt. Im spielerischen Schlusssextett könnte es gar scheinen, als ob nun alle Irritationen ausgeräumt seien.

Dazwischen überschlagen sich die Ereignisse, Don Giovanni gerät von einem Abenteuer ins nächste – teils provoziert er selbst diese Situationen, teils brechen sie über ihn herein. Ist er der Motor oder ein Getriebener, handelt er aus innerem Antrieb oder ist er selbst auf der Suche nach der eigenen Identität? Jedenfalls endet keines seiner Liebesabenteuer so, wie er es beabsichtigt, bewegt er sich doch auf dem schmalen Grad zwischen Verführung und Gewalt und seine Gegenspieler und Gegenspielerinnen auf dem zwischen Faszination und Widerstand.

Das Mittelsächsische Theater Freiberg zählt zu den ältesten Theatern in Deutschland. Seit 2021 ist das Theater, neben z.B. den ehemaligen Hoftheatern in Bayreuth und Potsdam, Mitglied in „Perspectiv.Gesellschaft der historischen Theater Europas.“ Mit Mozarts „Don Giovanni“ gibt das Mittelsächsische Theater sein Debüt in Amberg.